Auwald-Pflanzaktion am 11. April 2014

Im Rahmen des Auwaldbildungsprojektes LMG-Zukunftswald, das das Ludwig-Meyn-Gymnasium Uetersen seit 2002 mit verschiedenen Kooperationspartnern der Aktionsgemeinschaft Auwaldbildung am Oberlauf der Krückau in den Gemeinden Alveslohe und Langeln betreibt, pflanzte der 7. Jahrgang mit seinen 140 SchülerInnen am 11. April in einem weiteren Teilschritt noch einmal 2.100 Bäume an der Krückau in Langeln. Mit dieser Aktion wächst der Auwald auf insgesamt über 27 ha an. Dabei waren auch Langelns Bürgermeister Hans-Detlef Fuhlendorf, die Barmstedter Bürgermeisterin Heike Döpke und Jörg Kastrup, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Pinneberg.

 

Das Vorhaben wird in der Trägerschaft des Wasserverbandes Krückau auf einer verbandseigenen Fläche von fast 2 ha durchgeführt und vom Umweltministerium aus Mitteln für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie  gefördert. Vorrangiges Ziel ist es daher, einen Beitrag zur ökologischen Verbesserung der Krückau und ihrer Talaue zu leisten. Die SchülerInnen möchten damit aber gleichfalls etwas zum Klimaschutz beitragen. Ebenso versteht sich das Ganze als ein Projekt im Sinne der UN-Initiative Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Die Ausführung erfolgte mit Unterstützung durch die Kreisjägerschaft Pinneberg, deren Mitglieder die SchülerInnen bei der Pflanzung der Erlen, Flatterulmen, Winterlinden, Eschen, Eichen und Hainbuchen anleiteten, und durch den Wasserverband Krückau, in dessen Zuständigkeit die Pflanzgatter errichtet worden waren und der mit belegten Brötchen und Getränken für das leibliche Wohl sorgte. In diesem Zusammenhang dankte Verbandsvorsteher Karl-Heinz Bonnhoff der Bäckerei Sass in Barmstedt, der Landschlachterei Jensen in Hemdingen und der Gemeinde Langeln als Spendern.

Elisabeth Pitz als Vertreterin des Schulleiters: "Die regelmäßig im Frühjahr stattfindende Baumpflanzaktion hat sich zu einer wichtigen Tradition im Schuljahresverlauf entwickelt:

Im Rahmen eines ‚Projekttages’ erleben die SchülerInnen eigenes praktisches Handeln in der Natur und übernehmen gemeinsam in der Klassen- bzw. Schulgemeinschaft Verantwortung für die Zukunft und dabei sogar für nachfolgende Generationen. Die Baumpflanzaktion ist ein gelungenes Beispiel aus dem Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung und des Ludwig-Meyn-Gymnasiums als Zukunftsschule. Besonders beeindruckend ist es für die Schulgemeinschaft, über die Jahre zu beobachten, wie sich aus den Baumpflänzchen Bäume und ganze Waldstücke entwickeln. Die SchülerInnen des 7. Jahrgangs werden bei der diesjährigen Pflanzaktion davon beeindruckt sein, zu sehen, wie die Setzlinge des vergangenen Aprils 2013, als die gesamte Schulgemeinschaft an der Pflanzaktion beteiligt war, gewachsen sind."

Forstdirektor a. D. Hans-Albrecht Hewicker als Vorsitzender der Kreisjägerschaft äußerte sich begeistert: „Wir Jäger unterstützen immer wieder gern diese eindrucksvollen Aktionen des LMG, denn darin werden zwei unserer wesentlichen Ziele vorbildlich umgesetzt, nämlich die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt als wesentlicher Beitrag für die Nachhaltigkeit sowie das Heranführen junger Menschen an die natürlichen Zusammenhänge in unserer Umwelt durch eigene praktische Arbeit. Eine tolle Sache!

 

Auwälder dienen dem Erhalt bzw. der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt im und am Gewässer. Sie filtern Schad- und übermäßige Nährstoffe aus dem Wasser und sorgen dadurch für dessen Reinhaltung. Sie bremsen die lebensfeindliche Versandung der Bäche und Flüsse, so dass sich wieder anspruchsvolle Organismen ansiedeln und Forellen sich wieder erfolgreich fortpflanzen können. Sie haben zudem günstige Wirkungen im Hinblick auf eine ausgeglichene Wassertemperatur, den Landschaftswasserhaushalt, den Biotopverbund, den Hochwasserschutz und als Kohlenstoffspeicher auf den Klimaschutz. Als Ergebnis neuester Forschungen zu den Ökosystemfunktionen von Flussauen wird deshalb die Neubegründung von Auwäldern von Wissenschaftlern mit Nachdruck empfohlen.

 

„Erste Erfolge haben sich an der Krückau bereits eingestellt: Es gibt wieder Bach- und Meerforellen sowie Bachneunaugen. An deckungsreichen Abschnitten fischen der Eisvogel, der heimliche Schwarz-storch und der seltene Fischotter. An baumbestandenen Ufern fliegt neuerdings wieder die lange ver-schollene Blauflügelprachtlibelle. Für einen nachhaltigen Erfolg muss die Auwaldbildung allerdings noch erheblich ausgeweitet werden. Auch ist es an der Zeit, dass das Land Schleswig-Holstein endlich ein landesweites, auf praktische Umsetzung ausgerichtetes Auenprogramm entwickelt, wie es in anderen Bundesländern längst vorhanden ist“, sagte Gerd Janssen, Initiator des Auwaldprojektes und Ex-LMG-Lehrer.